Glaubst du, was du denkst?
Esther Guggisberg
Wir alle haben unzählige Glaubenssätze und Vorstellungen über diese Welt und uns selbst. Es ist nicht möglich, keine Glaubenssätze zu haben.
Es ist jedoch möglich, sie zu überprüfen und damit auch zu erkennen, in welchen Farben wir unser Leben ausmalen und somit die Realität wahrnehmen.
Glaubenssätze dienen uns dazu, unser Leben, die Welt und die Menschen zu begreifen, Ereignisse oder deren Ausbleiben zu erklären. Sie sind ein Teil des Filters, den wir über unsere Wahrnehmung legen, und prägen somit auch unser Wertesystem.
Viele davon stammen aus unserer Kindheit und Jugend. Davon gehören wiederum sehr viele gar nicht uns, sondern wurden von Eltern und Umfeld übernommen. Es mag sogar sein, dass diese Glaubenssätze – wie beispielsweise «das Leben ist hart» – für unsere Vorfahren oder damalige Verhältnisse gepasst haben, doch ohne Hinterfragung einfach weitergegeben wurden (auf dieses Thema gehe ich übrigens in diesem Artikel näher ein: Familien-Karma).
Glaubenssätze als Instant-Erklärungen
Erklärungen sind wichtig, denn unser Verstand will verstehen und Zusammenhänge erkennen. Wir können nicht nicht denken. Es gehört zu unserem «normalen» und täglichen Leben, zu denken, zu bewerten und zuzuordnen. Denn so werden auch Erfahrungen und Gelerntes integriert.
Und dazu kommt: Auch «negative» Glaubenssätze bewirken Halt oder lösen Entlastung aus. Denn sie erklären Unfairness, Ungerechtigkeiten – Tatsachen, die uns unangenehme bis hin zu überwältigende Emotionen ausgelöst haben – und mildern den inneren Druck. Scheinbar zumindest. Denn meist stammen diese «negativen» Überzeugungen aus Kindheit und Jugend, aus einer Zeit, in der wir hohe Stresssituationen bis hin zu traumatischen Erfahrungen nicht zuordnen, verarbeiten oder verstehen konnten. Mit allgemeinen Aussagen, die wir zu hören bekamen, oder kindlichen Rückschlüssen aufgrund fehlender Nachvollziehbarkeit, boten solche Sätze und Gedanken eine scheinbar simple Erklärung – im Sinne von: das ist geschehen, weil ich es nicht kann / es nicht liebenswert bin / ich nicht gut genug bin / die Welt böse ist usw. Wir formten diese Sätze – oder übernahmen sie – um den Druck eigener Emotionen zu entlasten, welche uns überkamen und kaum auszuhalten waren. Die Glaubenssätze rutschten ins Unterbewusstsein und wurden nun fortan in ähnlich wirkenden Situationen als Instant-Erklärungen in Sekundenschnelle reaktiviert – «Na klar, ich bin halt einfach blöd» oder «Natürlich, das passiert ja immer nur mir».
Wir werten negative Empfindungen oft deutlich höher als positive. So auch negative Welt- und Selbstbilder, wodurch Unangenehmes wie ein zusätzlicher Stein ins passende Fach des schon schweren Rucksacks gelegt wird.
Nun gut, bestimmt kommt dir der eine oder andere Gedanke in den Sinn und du fragst dich jetzt, wie man da rauskommt.
Wie wirklich ist die Wirklichkeit?
Diese Frage, die von Paul Watzlawick geprägt wurde, dient dir jederzeit als Anstoss, in Stressmomenten Situationen zu hinterfragen. Wenn dich jemand wütend macht, du dich ungerecht behandelt fühlst oder abgelehnt, enttäuscht und so weiter, prüfe und kläre Tatsachen (Fakten) von subjektiver Wahrnehmung und dadurch emotional geladener Färbung.
Wichtig ist, zu wissen: Da Welt- und Selbstbild automatisch ablaufen, suchen wir unbewusst konstant nach Bestätigung dafür. So dass wir durch unsere Filter sehen und «blind» werden für andere Möglichkeiten.
Es ist nicht so, dass wir durch die Veränderung unserer Gedanken oder Glaubenssätze eine kaputte Tasse wieder ganz flicken oder die physische Abwesenheit eines Menschen rückgängig machen. Die Betrachtungsweise und Bewertung des Geschehenen können wir jedoch beeinflussen. So ist die Tasse nicht kaputtgegangen, weil «ich ein schlechter Mensch bin» oder «das immer nur passiert». Oder die Abwesenheit von jemandem ist nicht geschehen, weil «mich niemand je lieben wird» oder «das Schicksal mich bestrafen will».
Indem wir die Situation einfach mal betrachten, ohne gleich in Muster und Glaubenssätze reinzuhüpfen, ermöglichen wir uns, bewusst und achtsam neu wahrzunehmen. Und dann kommen wir zu den Emotionen.
Glaub nicht alles, was du denkst
Sobald du entdeckst, wo und in welche negativen Glaubenssätze du abrutschst, bekommst du die Möglichkeit, sie aufzulösen. Gib dir Zeit, die innere negative Überzeugung vom heutigen Auslöser zu trennen und dich der alten Wunde zu widmen. Spüre, aus welcher Zeit sie stammt, wie alt du bist, was geschehen war und wie die damaligen Emotionen bis heute noch spürbar sind. Lasse sie zu und lasse zu, dass sie sich abflachen und beruhigen. Das Verarbeiten früherer Situationen und dazugehöriger Emotionen hilft, damit sich die Bedeutung der negativen Glaubenssätze erübrigt.
So empfehle ich dir, hin und wieder dein Welt- und dein Selbstbild zu überprüfen. Vor allem wenn du spürst, dass du leidest. Denn Gedanken, Sätze, Vorstellungen und Ideen lösen Emotionen, Gefühle und Körperempfindungen aus. Und so kannst du es von verschiedenen Seiten angehen. Spüre, wie du dich beim Gedanken (Glaubenssatz oder Vorstellung) fühlst. Oder auch erkunde deine momentane Gefühlslage und Körperempfindung und schaue, welche Gedanken dahinterstecken.
Erkenne den Filter, die Sichtweise und dazugehörige Überzeugungen, die deine Wahrnehmung prägen. Tun sie dir gut und fördern dich? Oder ziehen sie dich runter?
Denn deine Gedanken und Vorstellungen dürfen dich genauso unterstützen und tragen, wie deine gesunde innere Gefühlsheimat.
Metamorphosis PHOENIX – der Prozess für deine Persönlichkeitsentwicklung
Um Altlasten hinter dir zu lassen, ein gesundes Mind-Set und eine gesunde innere Gefühlsheimat aufzubauen, deine Vision zu erkennen und sie mutig anzugehen, habe ich den Online-Kurs Metamorphosis PHOENIX entwickelt. Es ist ein fundiert ausgearbeiteter Prozess, der die Vermittlung von essentiellem Hintergrundwissen aus Psychologie und Neurobiologie mit praktischen, alltagstauglichen und wirksamen Übungen verbindet. Du, deine Persönlichkeit, Bedürfnisse und Wünsche stehen im Mittelpunkt.
Klar und beständig begleite ich dich 5 Wochen lang durch die verschiedenen Stufen und unterstütze dich mit gezielten Fragen, die dich weiterbringen. In der Gruppe bist du gut aufgehoben und entdeckst die Kraft der Gemeinschaft. Auf dass du dich erkennst, mutig und mit Freude dein Leben anpackst.
Auszug aus den Kursthemen
- Selbstbild/Fremdbild erkennen
- Standortbestimmung
- Wunsch-/Visionsfindung
- Deine grösste Angst erkennen und hinter dir lassen
- Glaubenssätze, Muster und Emotionsblockaden lösen
- Innere Ressourcen stärken
- Das Geheimnis hinter Wünschen und Zielen
- Schritt für Schritt zur Manifestation deiner Ziele
- Stabilisierung der eigenen Autorität, Souveränität und Selbstliebe