Wer bist du – und wer nicht
Lektionen aus der Selbständigkeit
Esther Guggisberg
Ein grosses Thema ist immer wieder die berufliche Selbständigkeit. Ganz viele träumen davon und manche stürzen sich mutig ins Ungewisse.
Die berufliche Selbständigkeit ist ein Prozess und ein lebenslanges Lernen. Wir eröffnen uns damit neue Welten und verabschieden uns auch von rosaroten Vorstellungen – dem bezahlten Urlaub weine ich manchmal immer noch hinterher 😉 – nein, nicht wirklich, man gewöhnt sich an alles und organisiert sich.
Ein wichtiger Prozess, der in der Selbständigkeit intensiviert wird, ist die Selbstfindung. Wenn du für eine Firma arbeitest, hast du die Möglichkeit, dich zu verstecken – hinter dem Chef, den Kollegen, dem Namen, den Vorschriften und Leitbildern. Sobald du dich und deine Arbeit persönlich und direkt anbietest, stehst du als (Geschäfts-)Person mit deinem Angebot im Rampenlicht. Mit der Möglichkeit auf persönlichen Ruhm, doch auch mit der damit verbundenen Verantwortung.
Du kannst dir folgende Hinweise auch zu Herzen nehmen, wenn du bereits beruflich selbständig bist oder auch wenn du es gar (noch) nicht sein willst. Die Profilschärfung ist die Basis für deine bewusste Lebensführung und den Umgang mit anderen.
Wer bist du?
Diese Frage lieben wir. Oder besser gesagt, wir lieben es, Antworten darauf zu bekommen. Wie viele von uns geben Geld aus, um von Menschen, die wir nicht kennen, zu erfahren, wer wir sind? Wie viele von uns mühen sich regelmässig in Seminaren ab, um das Ego zu überwinden und zum wahren Selbst zu finden? Ein nicht enden wollender Prozess auf der Suche nach etwas, das es vielleicht gar nicht gibt? Denn möglicherweise hat der Gedanke, «brav» zu sein und sich anzupassen, bloss seine Verkleidung geändert und kommt nun in spirituellen Glaubenssätzen daher.
Wie wäre es, wenn du bereits da bist und du sein darfst, wie du bist? Mit Profil, mit Stärken und Schwächen, die nun mal zum Menschsein gehören. So dass du auch in der passionierten Profession von deiner Zielkundschaft erkannt wirst.
Und wie erkennt man nun sich selbst?
Ganz einfach, durch Reflexion.
Es ist eine Tatsache, wir denken beständig. Unser Verstand ist hochaktiv und bildet unsere Persönlichkeit aus Glaubenssätzen und Leitsätzen. Du trägst innere Überzeugungen in dir – aufgrund deiner Erfahrungen und deren Bewertung. Du bist geprägt von Kultur, Herkunft und Umfeld. Vielleicht hast aber auch du dich zu einem «schwarzen Schaf» entwickelt und hast dich für Werte und Ziele ausserhalb deines bisherigen Umfelds entschieden. Das macht dich weder «schwarz» (sprich böse) noch zum «Schaf». Im Gegenteil, sich für Eigenes und individuelle Wünsche zu entscheiden, zeugt von Stärke und Persönlichkeit. In der Abgrenzung erkennst du auch, wer du nicht bist.
Reflektiere, woran du glaubst. Höre zu, wie du mit dir selbst und anderen sprichst, was du von dieser Welt und allem, was dazugehört, hältst.
Deine emotionalen Reaktionen – positive wie negative – zeigen dir, was dir wichtig ist, wo du Vorlieben und auch Abneigungen hast. Sie helfen dir nicht nur, das zu erkennen. Sie dienen dir ebenfalls in Zusammenhang mit Gedanken und Glaubenssätzen als Navigationssystem, um belastende Situationen – aus Vergangenheit und Vorstellung – zu erfassen, zu klären und aufzulösen.
Unsicherheit, Unzufriedenheit und Langeweile können Wendepunkte in deinem Leben darstellen. Dich von dem, was dir nicht mehr zusagt oder dich belastet, zu befreien. Stelle dir die Frage: was will ich stattdessen?
Gib nicht auf, wenn du nicht sofort eine Antwort erhältst. Sei mutig, entdecke und probiere aus. Erlebe dich in neuen Situationen und Herausforderungen, so dass du erkennen kannst, wie viel mehr in dir steckt, was du willst und auch, was du nicht willst. Das bedeutet: lasse dich auf dich selbst ein, darauf, was dir ausgelöst wird – emotional und gedanklich.
Auch deine Ängste stehen dir als treue Begleiter zur Seite. Manchmal sind sie wichtige Wegweiser, etwas nicht zu tun – oftmals darfst du durch sie hindurch deinen Weg gehen. Die Motivation hinter deiner Angst zu hinterfragen und zu prüfen, ist ein wichtiger Schlüssel.
Gib deinen Sehnsüchten und Träumen Raum. Befasse dich damit, eine Vision von dir (und deiner Selbständigkeit) zu kreieren.
Wer bist du nicht?
Alltägliches gehört dazu, kann aber auch vom Wesentlichen ablenken. Ausserdem gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich vor Positionierung und mutigen Entscheidungen zu drücken.
Ob nun klassischer Substanzmissbrauch (ja, auch Zucker), Beziehungs-, Verführung-, Arbeits-, TV-Sucht und so weiter. Auch das sogenannte «Spiritual Bypassing», das Umgehen von klarer Positionierung durch (schein-)heilige Glaubenssätze, und die Selbstdarstellung in Form einer Filmrolle im echten Leben lenken bloss vom Wesentlichen ab. Denn wenn du deine Social Media Rolle – und auch die anderer – für die Realität hältst, verlierst du dich womöglich in überhöhten Ansprüchen und einem verzerrten Selbstbild. Du bist ein Mensch, kein All-Day-Filmstar – auch wenn Social Media uns das glauben lassen möchte. Fall nicht darauf rein. Und lass dich nicht von anderen einschüchtern, die sich das selbst glauben lassen.
Geniesse es, ein Mensch zu sein. Mit allem Menschlichen, was dazugehört. Und das ist im Fall cool. Du darfst ein Profil haben, Vorlieben und Abneigungen, Fehler und Umwege machen, geniessen und einfach leben, dich langweilen und aufregen, vor Glück strahlen und voller Lebensfreude inspirieren.
In deiner Selbständigkeit brauchst du Kompetenz. Du musst nicht perfekt sein, aber bitte sei vorhanden, greifbar und erkennbar. Das hilft dir selbst und auch potentiellen Kunden.
Da zu sein, bedeutet auch, dafür die Verantwortung zu übernehmen. Dich nicht mehr hinter Wischiwaschi-Aussagen und Ausreden zu verstecken. Indem du dich positionierst, kannst du auch anecken und abgelehnt werden. Die Angst vor Ablehnung ist eine Urangst und sitzt – wenn nicht bewusst gemacht – den meisten Menschen im Nacken. Wenn du sie erst einmal kennst und du trotz ihres Beiseins deine Schritte tust, wirst du sogar einen sehr konstruktiven und kreativen Umgang damit finden.
Finde heraus, wie viel du von dir als Person zeigen möchtest – und was für dich in deine Privatsphäre gehört. Manchmal überschreitest du dabei eine Grenze, kannst sie aber für dich auch wieder ziehen. Dein Wohlbefinden, deine innere Homebase, weist dir den Weg.
Entwickle dein Profil und erkenne deine innere Homebase
Egal, ob du dich selbständig machen möchtest oder nicht, werde dir klar, wer du hier und jetzt bist. Kenne deine Werte, Sehnsüchte und Träume und sei dir auch deinen Ängsten, Sorgen und Abneigungen bewusst.
Akzeptiere dich und finde inneren Frieden. Was für ein pathetischer Ausdruck, ich weiss. Doch ist es mit Abstand die zutreffendste Bezeichnung für das, was Selbstakzeptanz auslöst. Selbstverständlich darfst du an dir arbeiten und transformieren, was dir nicht gut tut, beispielsweise blockierende Glaubenssätze loslassen.
Finde den inneren Platz, deine gefühlte Homebase, wo du Sicherheit, Geborgenheit, Zuversicht und Freude empfindest.
Von dort aus fällt es dir auch leichter, Entscheidungen zu treffen und dich mit deinen Fähigkeiten und deinem Angebot zu präsentieren. Die Selbständigkeit kann ganz schön an die Substanz gehen und lässt uns zweifelsohne so manches hinterfragen. Sie ist jedoch meines Erachtens die beste Lehrerin, um sich selbst zu erkennen, die Komfortzone zu verlassen und über eigene Limitierungen hinauszugehen. Denn in der Selbständigkeit lernst du auch, dich nie mehr im Stich zu lassen, für dich zu sorgen, in so vielen Belangen deine Selbstverantwortung zu übernehmen und wirklich wirklich stolz auf dich zu sein.
METAMORPHOSIS – der Prozess für deine Persönlichkeitsentwicklung
Um dein Profil zu schärfen, Altlasten hinter dir zu lassen, deine Vision zu erkennen und sie mutig anzugehen, habe ich den Online-Kurs METAMORPHOSIS entwickelt. Es ist ein fundiert ausgearbeiteter Prozess, der die Vermittlung von essentiellem Hintergrundwissen aus Psychologie und Neurobiologie mit praktischen, alltagstauglichen und wirksamen Übungen verbindet. Du, deine Persönlichkeit, Bedürfnisse und Wünsche stehen im Mittelpunkt.
Klar und beständig begleite ich dich 5 Wochen lang durch die verschiedenen Stufen und unterstütze dich mit gezielten Fragen, die dich weiterbringen. In der Gruppe bist du gut aufgehoben und entdeckst die Kraft der Gemeinschaft. Auf dass du dich erkennst, mutig und mit Freude dein Leben anpackst.
Auszug aus den Kursthemen
- Selbstbild/Fremdbild erkennen
- Standortbestimmung
- Wunsch-/Visionsfindung
- Deine grösste Angst erkennen und hinter dir lassen
- Glaubenssätze, Muster und Emotionsblockaden lösen
- Innere Ressourcen stärken
- Das Geheimnis hinter Wünschen und Zielen
- Schritt für Schritt zur Manifestation deiner Ziele
- Stabilisierung der eigenen Autorität, Souveränität und Selbstliebe
Sei mit dabei und lass dir das nicht entgehen: METAMORPHOSIS. Erfahre mehr und kontaktiere mich auf info@estherguggisberg.com. Ich freu mich auf dich!